Kommentar : Für heute war Traumwetter angesagt, so dass
ich den Weg durch Mecklenburg fortsetzen konnte. Nachdem ich mein Auto in Rerik
auf dem großen Parkplatz abgestellt hatte, bin ich mit Bus und Bahn zum
Wismarer Bahnhof gefahren, um dort meinen Weg fortzusetzen.
Es ging zunächst ohne sichtbare Markierungen in südöstlicher
Richtung entlang eines Wasserlaufs durch einen Park, um dann nach links die
Eisenbahn zu überqueren. Hier war die Markierung recht spärlich. Anschließend
folgte der Weg der E22 in Richtung Osten bis zum Ortseingang Dargetzow, wo ich
bei einem Gasthof die Straße überquerte. Über einen Bahnübergang hinweg
führte mich der Weg weitgehend ohne Markierungen bis zu einer
Hochspannungsleitung und kurz danach zu einem neuen Autobahnzubringer den ich
incl. zweier Lärmschutzwälle im Sauseschritt überqueren musste. Ich vermute,
das die neue Wegführung entlang der abknickenden K35 über Hornstorf führt.
Bald hatte ich Rohlstorf erreicht, wo ich links abgebogen bin,
bis ich in einem Wald der K36 nach Gagzow folgen konnte. Dort führte mich dann
der Weg zum Ortseingang von Krusenhagen.
Entgegen meinen Vorinformationen durch einen Magic-Maps-Pfad
(Overlay) führte der Weg mit eindeutiger Markierung entlang der Krusenhäger
Tannen, um danach ohne eindeutige Markierung entlang eines Wasserlaufs die K34
nahe Neu Farpen zu erreichen. Hier verbesserten sich die Markierungen bis ich
schließlich nach Durchquerung eines Waldstücks die K33 in Neuburg-Steinhausen
erreichte. Dort habe ich einen kleinen Abstecher zur Kirche unternommen und
anschließend den Ort nach einer geöffneten Gaststätte durchsucht. Natürlich
sind Samstag mittags (fast) überhaupt keine Anwohner in einem kleinen Ort
anzusprechen, die einem Auskunft geben können. Mit etwas Glück habe ich dann
doch einen kleinen Imbissbetrieb erreicht wo ich mein Flüssigkeitsdefizit etwas
ausgleichen konnte. Den zusätzlichen Umweg habe ich aber in
meiner Beschreibung und im Overlay nicht erfasst. Allerdings konnte ich
unterwegs den archäologisch interessanten Wallberg anschauen.
Kurz hinter der K33 in Neuburg war ein richtig guter Wegweiser
angebracht, der mich entgegen meinen Vorinformationen dann in
Richtung Tillyberg leitete. In Gegenrichtung wird man stattdessen in direkter
Richtung nach Neuburg geleitet. Ich möchte allerdings jedem Wanderer den Weg
über den Tillyberg empfehlen, da er unterwegs einen klitzekleinen Abstecher auf
den historischen Mühlenberg ermöglicht, von dem aus man einen schönen
Rundblick Richtung Neuburg, Tillyberg und zur Farpen-Talsperre hat. Mein Overlay
zeigt inzwischen den schöneren Weg.
Nach dem Tillyberg geht es vorbei an der Ortschaft Lischow nach Alt Bukow.
Hinter der Kirche hat mich ein sehr freundlicher Gastwirt mit den dringend erforderliche
1 Ltr. Apfelschorle zu zivilen Preisen versorgt und von weiteren Fernwanderern berichtet.
Kurz hinter der Gaststätte führte mich der Weg nordwestlich
durch Bantow und danach über einen für norddeutsche Verhältnisse enorm
ansteigenden Berg bis auf 46,7m Höhe, bis der Weg dann jäh nach Klein
Strömkendorf abfiel. Danach ging's dann weiter rapide bergab bis zur L12 in Pepelow.
Von Pepelow aus begann dann bei 33° Temperatur ein wahres
Martyrium, da die wenigen schattenspendenden Bäume immer auf der falschen Seite
standen. Zwar war der Blick auf das Salzhaff recht schön, aber ich durfte viele
Kilometer neben den Badenden entlang laufen, mit immer mehr schwindenden
Getränkereserven. In Teßmannsdorf konnte ich dank eines schattenspendenden
Rastplatzes nahe einem Teich wieder Kräfte tanken. Danach führte mich
der Weg über den Hellbach und entgegen dem Magic-Maps-Pfad auf direktem Weg
nach Roggow.
Auch in Roggow war kein Getränkenachschub und kein Schatten zu
finden, so dass ich relativ verzweifelt die K7 weiter in Richtung Rerik
gestiefelt bin. Welch Freude, als ich an einem kleinen Wäldchen wieder einen
überdachten Rastplatz gefunden habe, an dem ich meinen letzten Getränkevorrat
verbraucht und mich über 1/2 Std. ausgeruht habe. Insgesamt habe ich auch
bewusst mein Lauftempo gedrosselt und meine Grenzen gespürt.
Danach konnte ich relativ entspannt durch das Wäldchen und
entlang des Salzhaffs nach Rerik wandern. Dort nahm ich die nächste Gelegenheit
wahr, um 1 Ltr. Apfelschorle nachzutanken und mich aus dem gefährlichen Bereich
zu bringen.
Der anschließende Weg hat mich vorbei an der Kirche direkt zum
Parkplatz geführt. Die Seebrücke habe ich diesmal ausgelassen und freue mich
darauf, wenn ich die nächste Etappe in Angriff nehme.
Fazit: 4,5 Ltr. Getränke unterwegs dringend erforderlich. Die Markierungen bis
Neuburg-Steinhausen war sehr schlecht, danach sehr gute Markierungen.
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