Kommentar : Endlich konnte ich nach einer beruflich
bedingten Wanderpause von fast 1/2 Jahr wieder meine Beine über einige
Kilometer bewegen. Seit langem hatte ich meine Etappen des Europawanderwegs
E9 von Holland bis zum bisher erreichten Ziel Bremerhaven geplant. Nun
konnte ich, ohne an berufliche Probleme zu denken, meinen Weg fortsetzen.
Besonders gereizt hat mich bei dieser Tour, dass ich vor 42 - 43
Jahren mit meinen Eltern bei einer Ostfrieslandtour an einem Sonntag den Ort
Nieuweschans auf dem Weg zum ersten Auslandsziel Winschoten in Holland besucht
hatte. Natürlich habe ich versucht, den Ort wiederzuerkennen, aber
nach soviel Jahrzehnten hat sich entscheidendes verändert.
Vom Bahnhof aus bin ich zunächst in südlicher Richtung
gewandert. Nach Überquerung der Westerwoldschen Aa erlebte ich eine Durchquerung
einer sicherlich später wieder schönen, allerdings durch Baumaßnahmen noch
unaufgeräumten Dorfstraße mit schönem Grüngürtel. Am Ende dieser Anlage und
der Besichtigung einer alten Kanone ging es am südöstlichen Stadtrand vorbei an
einem Campingplatz zum Wymeerer Sieltief. Ich habe einige Zeit gebraucht, um die
weiß-roten Wegmarkierungen in Nieuweschans wahrzunehmen. Deutlich waren
allerdings die Hinweistafeln in Richtung Bunde. Am Wymeerer Tief konnte ich nach
Überquerung einer "van Gogh-Brücke" meinen Weg in Deutschland
fortsetzen.
Der Weg folgte dann über eine längere Strecke der Bahnlinie,
um am Bahnübergang nach links zur historischen Kirche von Bunde zu führen.
Dort zeigte mir eine Markierung zwar noch den Weg nach rechts die Straße an der
Kirche vorbei, danach waren die Markierungen allerdings wie weggeblasen. Ich
vermute, dass die Markierungen der grünen Farbe der neulackierten Straßenlampen
weichen mussten. Nach Besichtigung des schönen Kirchengeländes folgte ich der
Straße südlich der Kirche und aufgrund meiner vagen Vorinformationen der
Querstraße (B436) nach rechts, nahe vorbei an einer imposanten Gallerie-Holländer-Mühle (Besichtigung möglich). Am Ortsausgang von Bunde hat
mich dann kurz vor der Autobahnauffahrt wieder mein Instinkt kurz nach rechts
und an der nächsten Ecke nach links geleitet. Direkt hinter dieser Ecke habe
ich endlich wieder eine weiß-rote Markierung allerdings in Gegenrichtung
gefunden, und danach war der Weg wieder markiert. Kleine Probleme kann es beim
Sportplatz Weenermoor geben. Der Weg führt dort zwischen den beiden
Sportplätzen hindurch. Am Ende des südlichen Platzes geht es nach rechts und
am Ende des Platzes nach links zwischen zwei Häusern hindurch zur Straße. Dort
nach rechts über den Bahnübergang hinweg gleich nach links an
Naturschutzgebieten vorbei zum Ortskern von Weener.
Bald folgt der Weg der Bahnlinie und später einem Parallelweg
der am Ende nach rechts schwenkt. Dort sollte man aufpassen, denn kurz vor der
Einmündung in die K29 kann man nach links einem kleinen Weg zum Bahnhof von
Weener folgen. Dort tauchte zum ersten Mal die Markierung weißes E mit dem
Hinweis auf den Europawanderweg E9 auf. Von dort ging es der K29 nach links entlang,
bis ich die wunderschöne Kirche
von Weener erreicht hatte und besuchen konnte. Anschließend folgte die Besichtigung der Altstadt
und nach Durchquerung des Hafens habe ich den Emsdeich beim Schöpfwerk Weener
erreicht. Die Markierungen dorthin waren
recht gut.
Nun folgte das übliche Problem, das man bei allen Wanderungen
entlang tide-abhängigen Flüssen erlebt: wandere ich auf dem Deich, mit
ständigen Hammelsprüngen über Sperranlagen, unter ständigem Ausweichen der
brutal-weichen Schaf-Ausgangstrakt-Bomben, stolpernd mit hervorragenden Blicken auf den Fluss,
oder gehe ich auf hartem Asphalt, vorbei an wunderschönen Ortschaften, mit
herrliche Vorgärten ??? - Ihr ahnt schon, welchen Weg ich gewählt habe.
Nach kleinen Abstechern auf den Emsdeich und netten Gesprächen
mit Bewohnern der wunderschönen Ortschaften und Genuss der Gartenphantasien
dieser Leute hat mich dann bei Bingum und der Emsbrücke der Deich doch
erreicht. Es folgte auf der Brücke ein netter Klönschnack mit einem
notorischen Fahrrad-Biker, der trotz seiner 70 Jahre Touren bis 100 km
schafft.
Hinter der Brücke existiert leider keine Markierung für
meinen Weg. Ich bin meiner Karte entsprechend direkt dem Emsdeich nach Süden rund um Leerort
gefolgt. Dann geht der Weg einfach dem Leda-Deich entlang zur
Hafenschleuse.
Dort habe ich als schönes Erlebnis die Durchschleusung eines
Ausflugsdampfers erlebt. Hinter der Schleuse muss man sofort links abbiegen und dann
nicht den kleinen Weg entlang eines kleinen Wasserlaufs verpassen. Der Weg
danach ist bei genauer Beachtung der Markierungen in Richtung Altstadt wohl
recht gut zu erkennen. Beim Besuch der Altstadt habe ich auch die Reformierte
Kirche aufgesucht und anschließend über die Fußgängerzone den Bahnhof
erreicht.
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