Kommentar : Markierung grüner Keil.
Nach überstandener Gewitternacht und sehr gutem Frühstück
habe ich wie geplant die Wegvariante über das Schwellhäusel gewählt, anstelle
des Wegs über den Hans Watzlik-Hain, der wegen der Urwald-Natur sicherlich auch
sehr schön gewesen wäre. Man muss sich im Bayerischen Wald für eine der
vielen Wegvarianten entscheiden.
Auf der Seite "http://www.bayerischer-wald.de/Erleben/Wanderurlaub/Fernwanderwege/Europaeischer-Fernwanderweg-E6"
gibt es alle Informationen über das überaus umfangreiche Fernwandernetz. Hier
kann man sich als Fernwanderer aussuchen, welche Variante man wandern will,
oder aufgrund beträchtlicher Entfernungen kann. Alternativ kann man sicher auch
feste Quartieren buchen und alle Varianten abwandern. Es gibt, wie ich das
erkenne konnte, zumindest in den Hauptwanderzeiten ein gutes Verkehrsnetz, wie
z.B. den Igel-Bus bei Spiegelau.
Besonders aufgefallen ist mir auf diesem Weg ein seltsames
Phänomen: waren hier geisterhafte Waldweg-Feger unterwegs ???. Auf einem
durchwegs grünen Waldboden waren die Wege wie von Menschenhand super gereinigt
und es war der braune Waldwegboden zu sehen. Hier hatte das schwere Gewitter
Massen von grünen Blättern abgeschlagen und auf dem gesamten Waldboden
verteilt. Anschließend hatte der Regen die etwas tieferliegenden Wege
saubergespült.
Vom Schwellhäusel aus ging es entlang des Schwellgrabens in
Richtung Zwieseler Waldhaus. Dort bin ich dann im Anstieg schnell in einem
abenteuerlichen Urwald mit pilzbedeckten Baumstammriesen gelandet. Man sollte
sich auf jeden Fall vor der Tour mit dem Nationalparkkonzept des Bayerischen
Waldes auseinandersetzen, um die vielen Baumleichen dieser Region zu begreifen.
Nach einem steilen Aufstieg durch den Wald konnte ich endlich am
Ruckowitz-Schachten wieder eine offene Landschaft betreten und bei dem zwar
bedeckten, aber trockenen Wetter den Ausblick auch auf den Großen Arber
genießen. Nach einer kurzen Pause habe ich ganz gemütlich den Großen
Falkenstein erreicht und nach einem Gipfelerlebnis das Falkensteinhaus besucht. Der Wirt der "Foikastoana"-Hütte hat mir eine leckere
Suppe kredenzt und da ich einzige Gast an diesem Tag war, mich auch mit vielen
lokalen Informationen gefüttert.
Mit viel Power konnte ich dann über den interessante Weg des
Höllbachgespreng die Höllbachschwelle erreichen. Der anschließende Weg war
dann unspektakulär, aber weiter interessant. Er führte über Scheuereck,
Spiegelhütte vorbei am Schloss Buchenau in Richtung Dörflmühle und mit
leichten Wegirritationen über Dörfl zu meinem paradiesischen Quartier im
Norden von Frauenau. Ich denke der Originalweg wird hier etwas direkter in
Richtung Oberfrauenau verlaufen.
Da es schon sehr spät war, habe ich die obligatorische
Stadtbesichtigung auf ein späteres Leben verschoben. Dafür habe ich mich aber nach einem
guten Essen über eine große Familienfeier im Hotel gefreut, an der ich am
Rande teilnehmen konnte. Allerdings war ich nach 10 Stunden Wanderung auch bald
recht müde und habe super geschlafen.
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