Kommentar : bis Waldmünchen Markierung gelb-rot-gelb
(Nurtschweg) - danach grüner Keil und häufig Gelbes S für Goldsteig.
Vom Gasthof "Deutsches Eck" aus habe ich bei
Traumwetter zunächst den direkten Weg zum Zollhaus genommen und dort
festgestellt, dass der am Vortag gesuchte Weg vorbei an den zentraleren
Gasthöfen in Steinlohe direkt zu diesem Gasthof am südlichen Ende von
Steinlohe verlegt worden ist.
Als ich schließlich über Katharinenhof den schönen Gasthof
Gagelwirt erreicht hatte, verlief mein Weg mal wieder parallel zum Kartenweg.
Kurz nach dem Kontakt mit der CH37-Straße kam mir auf einem Weg durch ein
Feld einem Fernwanderer aus Österreich entgegen. Dieser war am frühen Morgen am
Zollhaus aufgebrochen, um den E6 in nördlicher Richtung zu wandern. Er war
dabei im Kreis gegangen, da er versucht hatte, den auf den Karten verzeichneten
Wegen zu folgen, die in der Natur nicht mehr markiert waren, von denen aber noch
Relikte der alten Markierungen zu sehen waren. Ich habe versucht, ihm so gut wie
möglich anhand meiner manuellen Karteneinzeichnungen den veränderten Weg zu
erklären. Von dem netten Mann habe ich dabei auch seine Informationen über das
Arbergebiet zu erhalten.
Hier gilt wieder mein Hinweis: einen gute Karte dabei haben, um unabhängig von
Markierungen ein größeres Etappenziel zu erreichen.
Kurz danach ging es zunächst nahezu entsprechend meiner Karten
voran, bis ich nahe dem Perlsee wieder tüchtig suchen und aufzeichnen musste.
Der Kartenweg führte westlich über den Staudamm nach Waldmünchen, während
der neue Qualitätsweg östlich, vorbei an einem Campingplatz, über eine
Brücke führt. Wieder möchte ich eigentlich nicht meckern, denn der Weg war
sehr naturverbunden und bei dem schönen Wetter auch zu genießen, wenn nicht
die Unsicherheit über den weiteren Verlauf gewesen wäre.
Und dann auf einmal oh Wunder: die Markierungen durch den
Stadtpark zum Marktplatz Waldmünchen waren gut zu erkennen. Dort habe ich mir
eine schöne lange Pause gegönnt. Bei meinem Aufbruch gab es ein Treffen mit
einem netten Paar, Holger und Jaqueline aus Braunschweig, die den Goldsteig
wandern wollte, allerdings heute nur eine kurze erste Anlaufetappe bis
Herzogau vorhatten. (Vielen Dank für Eure nette Mail danach)
Ja und auf einmal konnte ich mir beruhigt das nette grüne
Dreieck als Markierung anschauen und mich gaaaanz sicher fühlen, denn es konnte
ja kein Markierungsproblem mehr passieren. Na und dann war ich wieder irritiert,
dass auf einmal viele gelb-goldene geschwungene Markierungen für den Goldsteig
auftauchten, die stellenweise doch wieder vom alten Bayerischen-Wald E6
abwichen. Ich habe mich entschlossen im Rahmen meines Projektes den grünen
Pfeilen zu folgen, da sie Kartensicherheit versprachen. Darin bin ich bis zum
Dreiländereck nicht enttäuscht worden, auch wenn ich hin und wieder gedacht
habe "andauernd Goldsteig-Markierung, wann kommt denn endlich der grüne
Pfeil"
Der weitere Weg war dann ein richtiger Genuss. Über den
Klammerfels und Althütte habe ich die wundervolle Hütte Gibacht erreicht, wo
mir der Wirt und Glaskünstler Ralph Wenzel eine wunderschöne Ansichtskarte seines
"Leuchtturm
der Menschlichkeit" geschenkt hat. Leider lag dieses Meisterwerk nicht
direkt auf meinem Weg, so dass ich von einem Besuch abgesehen habe.
Durch eine herrliche Waldlandschaft ging es dann vorbei am Pfennigfelsen (leider
kein Foto von den schönen Anlage) über den Dreiwappenfelsen und den
Kreuzfelsen zum Reiseck mit seinem gläsernen Gipfelkreuz. Bald danach war die Bergwachthütte und das
Schloss Voithenburg erreicht. Der anschließende Weg über diverse
Stadtstraßen zum Ortszentrum war relativ ineffektiv und müsste sicher
anders gestaltet werden. Glücklich war ich aber, dass ich bei weiterhin
schönem Wetter meine Etappe an einem schönen Ort abschließen konnte.
Aus jetziger Sicht bin ich versucht, die Situation mit den
verschiedenen Markierungen in dieser Region anders zu beurteilen. Der Goldsteig
ist vielleicht eine landschaftlich schönere Variante des E6-Wegs von
Waldmünchen in Richtung Süden, wie ich z.B. am nördlichen Rand von Furth im
Wald gesehen habe. Ich habe auch kein Problem, wenn mich der Sponsor zum Genuss
von irgendwelchen Produkten animiert und mir dabei im Internet exakte Geodateien zur Verfügung
stellt, einschließlich evtl. Übernachtungsquartiere. Letztendlich profitiere
ich als Fernwanderer dadurch, zumal ich mir die Karten mit den Geodaten auch
noch aktueller ausdrucken kann, als alle Kartenlieferanten.
Ich denke es ist dem Bayerischer-Wald-Verein wunderbar
gelungen eine Synthese aus altem und neuem Wegverlauf zu installieren, ohne die
Irritationen weiter nördlich. In einigen Jahren wird es sicher aktuelle
Papierkarten geben - falls sie denn dann überhaupt noch in dieser Form
gebraucht werden.
Meine letzten Geo-Dateien orientieren sich natürlich auch an den
Overlay-Karten oder an Google-Maps, wo ich leider feststellen konnte, dass bei
aktuellen Aktualisierungen der Luftfotos die anhand der kürzlich angepassten
Geodaten doch mal wieder etwas
danebenliegen - aber doch deutlich genauer als bei TOP50. Vielleicht hatte hier
bei Google früher jemand die Fotokacheln seinerzeit ungenauer zusammengeklebt.
Ich hoffe in Zukunft wird es präziser. Ich beabsichtige nicht, in Zukunft bei
Erscheinen einer neuen Generation von Luftfotos alle Geodaten zu überarbeiten.
Insgesamt war diese E6-Etappe mal wieder eine Supertour bei
dauerhaftem Schönwetter. Natürlich gab es wieder nach dem Abendessen einen
umfangreichen Stadtrundgang - aber kann man auch nach dem Abendessen noch einen so
schönen Ort ausreichend besichtigen ???
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