Kommentar : Wegmarkierung X5 (Werraburgensteig)
Bei schönem Sonnenwetter bin ich in
Bad Sooden aufgebrochen und habe nach einer Durchquerung des Gradierwerks die
Werra überquert um am Werraufer entlang den Stadtteil Allendorf zu
passieren. Die Wegmarkierungen waren endlich wieder gut und ich konnte entspannt
dem Schloss Rothestein entgegenwandern. Leider musste ich oben feststellen, dass
das Schloss wegen Bauarbeiten nicht zu besichtigen war.
Entschädigt wurde ich allerdings durch den herrlichen Blick von
den Aussichtpunkten auf der Hörne, dem Hohestein und der "Schönen
Aussicht".
Anschließend konnte ich nördlich von Hitzelrode den ehemaligen
innerdeutschen Sperrgürtel besichtigen, einschließlich eines Stücks des 3
Meter hohen martialischen Sperrzauns. Bei dieser Gelegenheit habe ich auf meiner
Wanderung, wenn auch nur sehr kurz, das Bundesland Thüringen betreten.
Der weitere Weg folgte bei schönem Sonnenwetter dem Höhenzug
östlich von Hitzelrode, wo ich in Folge an einem alten Kalkbrennofen, dem
"Wolfstisch" und der "Salzfrau" vorbeikam, bis ich
schließlich den kleinen Ort Meinhard erreichte.
Hier war ich für einige Zeit ratlos, da die Wegmarkierungen
nicht wie vermutet Richtung Grebendorf nach Eschwege führten, sondern am Rande
einer Neubausiedlung zu enden schienen. Endlich bemerkte ich, dass die
Wegmarkierung X5 eindeutig in Richtung Schambachtal zunächst in nördliche
statt in südliche Richtung hinunterführte. Durch die fortlaufenden
Markierungen wurde ich immer sicherer, bis auf einmal östlich von Jestädt
keine Markierungen mehr zu sehen waren.
Die dort abzweigenden Wege aufwärts zum Dietscher Kopf
und Richtung Jestädt ließ ich nach langer Suche mangels Markierungen aus und
folgte zunächst einem Weg nahe dem Waldrand, bis mich auch dort Zweifel
befielen. Schließlich bin ich am Bach entlang zu einem Bauernhof gewandert, wo
der sehr nette Landwirt auch nur die Vermutung äußerte, dass der Weg
vielleicht etwas oberhalb im Wald verlaufen würde. Allerdings war er sich
sicher, dass der weitere Weg wohl über das Freizeitgelände nahe der Werra
verlaufen würde.
Dort traf ich beim Werra-Radwanderweg wieder auf meine
X5-Markierungen, die mich dann ohne Probleme in die Innenstadt von Eschwege
führten.
Offensichtlich ist der Weg von Meinhard nach Eschwege kürzlich
durch das Schambachtal verlegt worden, was ich wegen der schönen Natur dort als
sehr positiv ansehe, zumal dadurch der Straßenweg über Grebendorf vermieden
wird. Allerdings wäre eine eindeutige Wegmarkierung sicherlich sinnvoll, da ich
bei einer "Kartenbesichtigung" in einer Buchhandlung von Eschwege
feststellen musste, dass dort noch der alte Weg eingezeichnet war.
Ich bin inzwischen zu dem Eindruck gelangt, dass die Entwicklung
der Europawanderwege über die Jahre doch recht dynamisch ist, so dass man doch
hin und wieder improvisieren muss, was natürlich eine Karte voraussetzt mit der
man das Ziel auch ohne Markierung finden kann. Dabei ist auch die TOP50-Karte in
Ordnung, vorausgesetzt man hat sich zum Beispiel das "Schambachtal"
mit ausgedruckt. Ich hatte mit meinem Ausdruck Glück, so dass ich meinen Weg
trotz der erheblichen Abweichungen von meiner Planung gefunden habe.
Andererseits bewahrt einen der Kauf einer teuren Karte wegen
mangelnder Aktualität auch nicht davor, den jetzt richtigen Weg zu verpassen,
wie mein Besuch der Buchhandlung in Eschwege zeigte. Super wäre es natürlich,
wenn es liebe Mitwanderer gäbe, die meine Overlays nach Ihren aktuellen
Informationen korrigieren und per E-Mail zusenden könnten, wobei
möglicherweise auch eine Mail mit genauen Wegbeschreibungen an der
entsprechenden Stelle reichen würde. Damit könnte ich diese Korrekturen für
alle TOP50-Wanderer auf meiner Homepage aktualisieren.
Natürlich habe ich abends noch die schöne Altstadt von
Eschwege besichtigt. Dabei habe ich mich auch über die sehr weite Busverbindung
zum Eschweger Bahnhof informiert, da ich am Folgetag zu einem Treffen mit meinem
Freund Wolfgang aus Bonn in Braunlage abreisen wollte.
|